Bioökonomierat veröffentlicht vollständige Analysen zu Landwirtschaft, Chemie & Pflanzenzüchtung
05.02.2015
In der Primärproduktion, vor allem der Landwirtschaft, gelte es Wege zu finden, einerseits den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln und biobasierten Industriegrundstoffen zu decken. Andererseits müsse sich der Bereich aber auch gesellschaftlichen Vorstellungen zu Produktionsmethoden, Umweltwirkungen und Tierschutz stellen. Die Chemie als verarbeitende Industrie hingegen setzt in profitablen Nischenbereichen bereits biobasierte Rohstoffe und Techniken ein. Ein umfassender Rohstoffwandel ist dort jedoch noch nicht zu erkennen. Dabei bietet die Bioökonomie große Potentiale, nicht nur im bloßen Ersatz von Erdöl, sondern vor allem in der Herstellung biobasierter und bio-inspirierter Produkte mit besseren Eigenschaften. In der Forschung müsse Deutschlands Beitrag darin liegen, neue Techniken zu entwickeln, mit denen landwirtschaftliche Erträge unter Berücksichtigung von Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten gesteigert und Verluste minimiert werden können. Hierfür ist die Integration klassischer und moderner Instrumente der Züchtungsforschung voranzutreiben. „Die Bioökonomie ist nicht nur für den Standort Deutschland eine Möglichkeit zur industriellen Erneuerung. Sie bietet auch die Chance, mit Hilfe von Technologiekooperationen, eine globale Verantwortung wahrzunehmen, die aus dem großen Ressourcenfußabdruck Deutschlands erwächst“, so der Ratsvorsitzende Prof. Joachim von Braun. „Mit der Landwirtschaft, der Chemieindustrie und der Pflanzenzüchtung hat der Bioökonomierat in einem intensiven Prozess drei Kernbereiche analysiert, die für die Weiterentwicklung der biobasierten Wirtschaft entscheidend sind“, so die Ratsvorsitzende Prof. Christine Lang. Bereits im Juni 2014 hatte der Bioökonomierat vorläufige Versionen der BÖRMEMOs veröffentlicht und diese in einem Gutachterprozess sowie einer Diskussion mit Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft weiterentwickelt. Die aktuellen vollständigen Analysen stellen das Ergebnis dieses Prozesses dar.