Im Rahmen der ACHEMA, des weltgrößten Ausstellungskongresses für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie vom 18. bis 22. Juni 2012 in Frankfurt am Main, stellt die BioM WB auf dem Gemeinschaftsstand “Schaufenster biobasierte Wirtschaft — Bioökonomie” (Halle GA.1, Stand A1) zwei interessante Projekte aus dem Netzwerk vor: Grüne Chemikalien aus Agrarreststoffen (Süd-Chemie AG) Die Verwendung von Agrarreststoffen zur Herstellung grüner Chemikalien und Biokraftstoffen steht nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Mit Hilfe von Biokatalysatoren werden bei der Süd-Chemie AG Zellulose und Hemizellulose in Zuckermonomere aufgespalten. Diese können zu verschiedenen Produkten fermentiert werden – zum Beispiel Zellulose-Ethanol als Biokraftstoff oder organische Säuren, welche weiteren Einsatz als Ausgangschemikalien für verschiedene Endprodukte in der chemischen Industrie finden. Das anfallende Lignin kann darüber hinaus energetisch oder stofflich verwertet werden. Somit werden alle Bestandteile der Agrarreststoffe möglichst effizient genutzt. Entsprechende Forschungs- und Entwicklungsprojekte laufen im Netzwerk der BioM WB. Biokraftstoffe für die Flugindustrie (Fachgebiet Industrielle Biokatalyse der Technischen Universität München) Die Flugindustrie zeigt ein konstantes Wachstum und damit steigt auch die Nachfrage nach Biokerosin. Um das Ziel des CO2-neutralen Fliegens zu realisieren, forscht das Fachgebiet Industrielle Biokatalyse der Technischen Universität München, aktives Mitglied im Netzwerk der BioM WB, an der Gewinnung von Biokerosin aus Algen und anderen ölbildenden Mikroorganismen. Vorteile der Nutzung von Algen als Biomassequelle sind, dass sie nicht nur die CO2-Konzentration aktiv senken, sondern auch 12x schneller wachsen als Landpflanzen und keine Ackerflächen für den Anbau benötigt werden. Auf dem gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), dem Projektträger Jülich (PTJ), der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und den BioIndustrie 2021-Clustermanagement-Organisationen (BIOKATALYSE2021, Biopolymere/Biowerkstoffe und CIB Frankfurt) gestalteten Stand erhalten Sie viele weitere spannende Informationen zum Thema Industrielle Biotechnologie und Bioökonomie: So sind beispielsweise Autoteile aus biobasierten Kunststoffen und weitere Biowerkstoffe mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu sehen. Außerdem erfahren die Besucher wie Leder biotechnologisch gegerbt wird. Ein mit Speisepilzen bewachsener Strohballen ist ebenfalls ausgestellt: Mit Enzymen dieser Pilze können beispielsweise Aromastoffe hergestellt werden. Vortragsreihe “German BioIndustry 2021 leading to Bioeconomy” Die BioM WB ist auch an der Vortragsreihe “German BioIndustry 2021 leading to Bioeconomy” am 20.06.2012 beteiligt (Saal Esprit, Halle 9.1). Hier werden unter anderem Prof. Dr. Thomas Scheibel (Universität Bayreuth), Prof. Dr. Volker Sieber und Prof. Dr. Thomas Brück (beide Technische Universität München) ihre Forschung & Entwicklunge innerhalb des Netzwerks der BioM WB präsentieren. In dieser Vortragsreihe werden auch die ersten bewilligten strategischen Allianzen aus der Fördermaßnahme “Innovationsinitiative Industrielle Biotechnologie” des BMBF vorgestellt.