Deutscher Gründerpreis für Traceless Materials
Die Jubiläumsausgabe des Deutschen Gründerpreises am 13.9.22 im ZDF-Hauptstadtstudio war gleichermaßen Rückschau auf das Who’s who der Deutschen Wirtschaft als auch Ausblick auf junge Unternehmen, die Deutschlands Zukunft gestalten: Nachhaltigkeit siegte bei der Verleihung des bedeutenden deutschen Wirtschaftspreises, der zum 20. Mal vergeben wurde. Die Gründerinnen von traceless materials aus Hamburg nahmen den Preis in der Kategorie StartUp für die Entwicklung eines Bio-Granulats aus Getreide-Abfall entgegen, das Kunststoff ersetzt. osapiens aus Mannheim wurden als Aufsteiger für ihre B2B-Softwarelösungen, die eine digitale Grundlage für nachhaltigere Lieferketten schaffen, auszeichnet. Der Deutsche Gründerpreis wird jährlich von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche verliehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.
Die Hamburgerin Dr. Anne Lamp hat der weltweiten Plastikverschmutzung den Kampf angesagt. Gemeinsam mit Johanna Baare lässt sie einen Bio-Traum Realität werden: Ein Abfallprodukt, das selbst schon bio ist, wird umweltschonend weiterverarbeitet und ersetzt ein Problemprodukt: Getreidereste statt Plastik! Verfahrensingenieurin Lamp hat einen Stoff erfunden, der in vielen Bereichen der Konsumgüter-Herstellung Plastik ohne großen Aufwand ersetzen kann. Das „traceless“-Granulat lässt sich praktisch wie Kunststoff-Granulat verarbeiten, besteht aber nicht aus Erdöl, sondern aus Getreide-Abfall. Die Jury entschied, den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp auch deshalb an traceless materials aus Hamburg zu verleihen, weil „Sie kein Unternehmen auf die Beine stellen wollen, das keine Rücksicht nimmt, sondern eines, das Verantwortung übernimmt, das einen positiven Impact auf die Welt hat.“ Mitgründerin Dr. Anne Lamp: „Der Drang und die Ungeduld, etwas verändern zu wollen, hat mich zum Gründen quasi getrieben. Ich kann nur dazu ermutigen, diesen Schritt zu gehen, denn: auf getrampelten Pfaden gibt es kaum Veränderung.“
Die osapiens-Gründer Alberto Zamora, Stefan Wawrzinek und Matthias Jungblut haben Software-Lösungen entwickelt, die Informationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sammeln – vom Rohmaterial über das fertige Produkt bis zum Verkauf an den Endkunden, ebenso über Ereignisse außerhalb des Produktionsprozesses. All diese Informationen und deren von KI-gestützte Beurteilung helfen, nicht nur besser, sondern auch nachhaltiger, zeit- und kostensparender zu planen. Die Gründerpreis-Jury entschied, den Preis in der Kategorie Aufsteiger an das Gründerteam aus Mannheim zu verleihen, weil „Sie eine neue Lösung für ein globales Problem gefunden haben: Transparenz und Risikomanagement bei Lieferketten machen Sie für Unternehmen denkbar einfach. Und damit haben Sie großen Erfolg!” Schon jetzt sei osapiens für rund 200 Unternehmen aus mehr als 40 Ländern im Einsatz. „Es ist eine unglaubliche Ehre für uns diesen Preis zu erhalten für ein Thema, das uns schon so lange beschäftigt und das gesamtwirtschaftlich so eine riesige Bedeutung erlangt hat“, so Gründer Stefan Wawrzinek.
Jeweils drei Unternehmen sind Finalisten des Deutschen Gründerpreises in den Kategorien Aufsteiger und StartUp.
Dazu gehörten in diesem Jahr als Aufsteiger auch die Appinio GmbH aus Hamburg, deren Marktforschungs-App mit einer völlig neuen Methodik, Social-Media-Mechanismen und einer ordentlichen Portion Entertainment schneller bessere Daten als Wettbewerber gewinnt, sowie die Schüttflix GmbH aus Gütersloh, deren App für Schüttgüter, Transporte und Entsorgung die Logistik in der Baubranche modernisiert. Als StartUp in die Finalrunde eingezogen war die Additive Drives GmbH aus Dresden, die mit ihrem 3D-Druck-Verfahren für Elektromotoren Autoherstellern weltweit hilft, ihre Produkte zu verbessern, sowie die Aleph Alpha GmbH aus Heidelberg, deren Modell für künstliche Intelligenz es wie kein zweites versteht, logische Zusammenhänge von Text, aber auch von Bildinhalten, zu interpretieren.