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EU-Parlament fordert Mindestanteil für neue Biokraftstoffe
10.05.2013
Obergrenzen für traditionelle Biotreibstoffe vom Acker werden von Teilen des Parlaments jedoch sehr kritisch gesehen. In ihrer Argumentation folgt die französische Berichterstatterin dem Konzept der EU-Kommission über indirekte Landnutzungsänderungen (iluc). In Kalifornien würden iluc-Faktoren bereits erfolgreich der Klimapolitik zugrunde gelegt, erklärte Lepage. Ihr spanischer Kollege Alejo Vidal-Quadras lehnt das iluc-Konzept dagegen als unsolide ab. Wenn Malaysia für seine Palmölerzeugung höhere Umweltauflagen einführen würde, müssten sich die iluc-Berechnungen der Kommission sofort ändern, argumentierte Vidal-Quadras. Der Spanier aus dem Handelsausschuss des EP ist deshalb gegen pauschale Obergrenzen für heutige Biotreibstoffe. Er schlägt stattdessen eine Untergrenze von 2 bis 2,5 % für neue Biotreibstoffe der zweiten Generation vor, die auch vom Industrieausschuss des EP begrüßt wird. EU-Kommission favorisiert Mehrfachanrechnung neuer Biotreibstoffe
Die EU-Kommission möchte statt einer Mindestquote neue Biotreibstoffe mehrfach auf das Klimaziel anrechnen. Das lehnen wiederum zahlreiche Abgeordnete ab. Sinnvolle Weiterverarbeitungen von Abfällen aus der Holzwirtschaft oder von Altölen dürfen durch einseitige Förderungen nicht gestört werden, betonte Lepage. Zudem führe die Mehrfachanrechnung dazu, dass die Kommission das ehrgeizige Ziel von 10 % erneuerbarer Energie im Treibstoffsektor bis 2020 aufweiche. Am 10.07.2013 wird im EP-Umweltausschuss über die Zukunft der Biotreibstoffe abgestimmt und am 10.09.2013 im Plenum des Parlaments. Österreich: Nachhaltigkeit bestimmte Biokraftstoffproduktion 2012
Im Nachbarland Österreich verfügen bereits 100 % des Bioethanols über ein Nachhaltigkeitszertifikat. Auch bei Biodiesel kann die nachhaltige Gewinnung bereits zu 88 % nachgewiesen werden. Im Jahr zuvor waren es rund 50 %. Außerdem greift die Biodieselproduktion zu einem Drittel auf recycelte Stoffe wie Altspeiseöl und Tierfette zurück, teilt die ARGE Biokraft mit. Die in der ARGE zusammengeschlossenen Unternehmen sind maßgeblich daran beteiligt, klimabeeinflussende Emissionen zu vermindern, indem sie Biokraftstoffe produzieren und in den Verkehr bringen: 2012 wurden von den ARGE-Mitgliedern 264.445 Tonnen (t) Biodiesel und 171.000 t Bioethanol hergestellt. Von den in Österreich abgesetzten 192.888 t Biodiesel wurden 165.842 t an die Mineralölindustrie geliefert und 27.046 t als Reinkraftstoff B100 (100% Biodiesel) direkt in den Verkehr gebracht. Quelle: agrar-heute/aiz