Transaminasen sind nicht nur im Stoffwechsel unentbehrlich, sie können auch Vorstufen für Medikamente besser – also umweltfreundlicher und spezifischer – herstellen als die klassische Chemie. Wichtig ist das zum Beispiel bei der Produktion von Wirkstoffen zur Aids-Therapie. Bei einem Projekt des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) geht es zusammen mit einem Firmenpartner um das Herstellen dieser Transaminasen in großem Stil. acib hat den Herstellungsprozess der Enzyme durch einen neuen Test wesentlich vereinfacht. Mit ihm ist feststellbar, ob die biotechnologische Produktion zu brauchbaren Transa-minasen geführt hat. Transaminasen sind wichtige Enzyme in jedem Organismus; sie kommen im Eiweiß-Stoffwechsel zum Einsatz. Seit die Pharmaindustrie nach umweltfreundlicheren und effizienteren Produktionsmethoden für Wirkstoffe sucht, sind Enzyme auch industriell gefragt. Das gilt auch für Transaminasen, die Aminogruppen von einem Molekül auf ein anderes übertragen können; und das spezifischer, effizienter, ökologischer als durch chemische Synthese. Zusammen mit einem Firmenpartner sucht das acib nach einem Weg, Transaminasen in großen Mengen herzustellen, damit sie dann in der industriellen Produktion zum Einsatz kommen können. „Wir verwenden dazu eine Transaminase aus E. coli-Bakterien, die wir mit der Hefe Pichia pastoris produzieren. Hefe kann das in den geforderten Mengen“, erklärt Katrin Weinhandl. Um nach der biotechnologischen Produktion festzustellen, ob genug aktive Transaminasen vorhanden sind, hat die acib-Forscherin einen Test entwickelt, mit dem die Aktivität der Transaminasen messbar ist. Der neue Essay koppelt die Transaminase-Reaktion mit 2 weiteren Enzymreaktionen. Die letzte wird von einem Enzym des steirischen Meerrettichs katalysiert – einer Peroxidase– und führt zu einer grünen Farbe, wenn die Transaminase-Aktivität brauchbar ist. Quelle: idw