Beide Partner bündeln ihre Kräfte im Forschungsprojekt PUReSmart
Erster Einsatz des CO2-basierten Produkts cardyon® in Matratzen
Recticel und Covestro kooperieren in der Entwicklung bahnbrechender Lösungen, um Matratzen nachhaltiger zu machen und sie für die Kreislaufwirtschaft vorzubereiten. Dazu gehört die Erforschung von Rohstofftechnologien von der Matratzenproduktion bis zum Ende der Nutzungsdauer und darüber hinaus. Auf der Möbelmesse imm cologne 2020 zeigt die Schlaraffia® / Recticel Schlafkomfort GmbH solche innovativen und nachhaltigen Lösungen an ihren Ständen A010 und A011 in Halle 5.2. „Polyurethan-Matratzen sind seit langem weit verbreitet und werden wegen ihres Komforts geschätzt“, so Boudewijn Dezutter, Commercial Director bei Recticel. „Jetzt ist es an der Zeit, den nachhaltigen Wert des Materials in jeder Phase des Lebenszyklus weiter zu steigern. Das Projekt ist Teil eines langfristigen Programms, mit dem sich Covestro stark auf die Kreislaufwirtschaft ausrichtet“, sagt Dr. Berit Stange, Leiterin Circular Economy im Segment Polyurethanes bei Covestro. „Dabei setzen wir insbesondere auf die Verwendung von Rohstoffen aus nachhaltigen Quellen wie Abfall, Pflanzen und CO2.“
Polyurethan zu einem wirklich nachhaltigen Werkstoff machen
Das größte Potenzial zur Schließung von Kreisläufen in der Kunststoffindustrie liegt im Recycling von Post-Consumer-Abfällen. Dies gilt insbesondere für das Recycling von duroplastischen Werkstoffen wie Polyurethanen. Massenprodukte wie Matratzen sind hier ein Schwerpunktthema. Dazu will Covestro durch die Entwicklung chemischer Recyclingtechnologien beitragen. Das Unternehmen ist Teil des europaweiten Forschungsprojekts „PUReSmart“, das neun Unternehmen und akademische Einrichtungen aus sechs Ländern umfasst und von Recticel koordiniert wird. Sein Ziel ist es, einen kompletten Produktlebenszyklus zu entwickeln und Polyurethanschaum zu einem wirklich nachhaltigen Werkstoff zu machen, indem gebrauchte Produkte wie zum Beispiel Matratzen wiedergewonnen und in Komponenten für bestehende oder neue Produkte verwandelt werden. Covestro unterstützt die Weichschaumindustrie mit einer Lösung, um eine komplette Kreislaufwirtschaft mit Polyurethanschäumen und insbesondere Post-Consumer-Matratzen zu erreichen. In diesem Zusammenhang untersucht das Unternehmen bereits die Machbarkeit eines kurzfristigen Scale-up vom Labormaßstab zum halbindustriellen Niveau, mit dem Ziel, das chemische Recycling zu einem effizienten industriellen Prozess zu machen. Diese Lösung soll dann auch das aktuelle PUReSmart-Projekt unterstützen.
CO2 als Baustein für Weichschaumstoffe
Neben dem aktuellen Projekt zur Verwertung von Post-Consumer-Abfällen setzt Covestro bereits seit Jahren auf die Nutzung alternativer Rohstoffe. Der Einsatz von CO2 als Baustein für die chemische Synthese steht dabei im Mittelpunkt und führte zur bahnbrechenden Entwicklung eines CO2-Polyols. Ein Forscherteam von Covestro und der RWTH Aachen schaffte es damit in die Endrunde des renommierten Innovationspreises des Bundespräsidenten für Wissenschaft und Technik. Recticel war das erste Unternehmen, das die Entwicklung des CO2-Polyols der Marke cardyon® von Covestro unterstützt und für die Herstellung seiner Weichschäume nutzt. Die Wiederverwendung von Kohlendioxid trägt zur Schließung des Kohlenstoffkreislaufs für Matratzen bei. Im Januar 2018 führte Recticel die neue zweite Generation seines GELTEX® Schaumstoffs auf Basis des CO2-Polyols ein. Quelle: Covestro/Pressebox, Pressemitteilung, 10.01.2020