Nachwachsende Rohstoffe und ihre nachhaltige Produktion in der Post-2015-Agenda verankern
31.03.2014
„Die SDGs bieten uns die einmalige Möglichkeit, die Potentiale nachwachsender Rohstoffe in der internationalen Entwicklungsagenda zu verankern und gleichzeitig Hunger und Armut erfolgreich zu bekämpfen “, sagt Jes Weigelt, der das Projekt am IASS koordiniert. Es wird bis Ende des Jahres 2016 laufen und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) finanziert. Ziel des Projekts ist es, zur Entwicklung von Verhandlungspositionen im SDG-Prozess beizutragen. Dies beinhaltet die Abstimmung zu Zielen und Indikatoren nachhaltiger Produktion von nachwachsenden Rohstoffen. Neben dem Bezug zur nachhaltigen Energieversorgung und zu nachhaltigen Produktionsmustern sollen auch die gute Bewirtschaftung von Böden und sozio-ökonomische Faktoren wie die Einhaltung der Menschenrechte in diesen Indikatoren berücksichtigt werden. Der Verhandlungsprozess der SDGs wird dabei systematisch mit dem Ziel analysiert, die Transformationsprozesse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung besser zu verstehen. Erreicht werden soll dies u.a. über:
die Bildung von Partnerschaften und Allianzen durch Multi-Stakeholder- Dialogplattformen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene
eine transparente, wissensbasierte Kommunikation zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
eine internationale Multi-Stakeholder-Konferenz zu nachwachsenden Rohstoffen in den SDGs
Die SDGs sind eine Weiterentwicklung der im Jahr 2000 verabschiedeten Millenniumentwicklungsziele: Im Rahmen der Post-2015 Entwicklungsagenda sollen nicht nur Entwicklungsziele für die so genannten Entwicklungsländer formuliert werden. Es geht auch um die Ausgestaltung eines Zielkatalogs für nachhaltige Entwicklung in weiter entwickelten Ländern. Informationen zum Projekt stehen in der Förder-Datenbank der FNR auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22017613 zur Verfügung.
Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)
Das 2009 in Potsdam gegründete Institut für Nachhaltigkeitsstudien ist eine international vernetzte Forschungseinrichtung und ein transdisziplinär arbeitender Thinktank. Ziel des mit öffentlichen Mittel geförderten Instituts ist es, mit seiner Spitzenforschung Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuweisen und interaktiv den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Forschungsgebiete sind die globale Nachhaltigkeitspolitik, innovative Technologien für die Energieversorgung der Zukunft, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Ozeane, Böden oder Rohstoffe sowie die Herausforderungen für unser Erdsystem durch Klimawandel und Luftverschmutzung.
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) wurde 1993 auf Initiative der Bundesregierung mit der Maßgabe ins Leben gerufen, Forschungs‑, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Bereich nachwachsender Rohstoffe zu koordinieren. Das Förderprogramm “Nachwachsende Rohstoffe” des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gibt dafür die Regeln vor. Die Fördermittel für die Umsetzung des Programms stehen aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Zusätzlich verfügt die FNR über Gelder aus dem Energie- und Klimafonds für Forschung und Entwicklung im Bioenergie-Bereich. Hauptaufgabe der FNR ist die fachliche und administrative Betreuung von Forschungsvorhaben zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Aktuelles Fachwissen zum Thema wird gesammelt und steht über Veröffentlichungen interessierten Wissenschaftlern, Privatpersonen, Politikern, Wirtschafts- und Medienvertretern zur Verfügung. Auch über Messen und Ausstellungen versucht die FNR, auf das Potenzial nachwachsender Rohstoffe aufmerksam zu machen. Die Koordinierung von EU-Projekten rundet ihre Tätigkeit auf europäischer Ebene ab. Die Projektträgertätigkeit der FNR ist zertifiziert nach ISO9001. Quelle: idw/FNR