Sachverständigenrat für Umweltfragen neu konstituiert
08.08.2012
Der SRU besteht aus sieben Professorinnen und Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen. Das Bundeskabinett hat sechs Mitglieder für eine weitere Amtsperiode berufen. Neues Mitglied ist Prof. Dr. Harald Bradke. Er ist Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme im Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Der SRU berät die Bundesregierung seit 40 Jahren in Fragen der Umweltpolitik. Er hat die Aufgabe zur periodischen Begutachtung der Umweltsituation und das Mandat, dabei Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung aufzuzeigen. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig. Die interdisziplinäre Zusammensetzung des Rates gewährleistet eine wissenschaftlich umfassende Begutachtung, sowohl aus naturwissenschaftlicher und technischer als auch aus ökonomischer, rechtlicher und politikwissenschaftlicher Perspektive. Die Ratsmitglieder werden in ihrer Arbeit durch eine Geschäftsstelle in Berlin mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Der SRU ist Mitglied im europäischen Netzwerk der Umwelt-und Nachhaltigkeitsräte (EEAC). Die Gutachten der letzen Berufungsperiode behandeln unter anderem Themen wie Energie und Verkehr, die Erhaltung wichtiger Ökosysteme (z. B. Meere, Wälder, Moore) und den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen sowie die Risikovorsorge bei Nanomaterialien. Die Veröffentlichungen sind hier verfügbar. Dem SRU gehören die folgenden Professorinnen und Professoren an: Prof. Dr. Martin Faulstich (Vorsitzender) ist seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Rohstoff- und Energietechnologie an der Technischen Universität München und als solcher Gründungsdirektor des Wissenschaftszentrums in Straubing [Anm.: und Mitglied im BioM WB-Netzwerk]. Von 2000 bis 2012 war er wissenschaftlicher Leiter des ATZ Entwicklungszentrums in Sulzbach-Rosenberg, welches technische Verfahren in den Bereichen Energie, Rohstoffe und Werkstoffe bis zur Marktreife entwickelt. Zuvor hatte er an der TU München eine Professur für Abfallbehandlung und Reststoffverwertung inne. Schwerpunkte seiner derzeitigen Arbeit sind Strategien für eine nachhaltige Industriegesellschaft, insbesondere Steigerung der Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Recycling von Metallen und Phosphor sowie Verfahren zur Erzeugung mit regenerativen Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff für industrielle und kommunale Infrastrukturen. Prof. Dr. Karin Holm-Müller (stv. Vorsitzende) ist seit 1999 Professorin für Ressourcen- und Umweltökonomik an der landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Prof. Holm-Müller ist im SRU für die ökonomische Analyse von Umweltfragen zuständig. Prof. Dr. Harald Bradke ist seit Januar 2012 Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme im Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in Untersuchungen zur technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung von Energietechnologien sowie in Analysen von Kosten und Potenzialen der rationellen Energienutzung in Industrie und Gewerbe. Prof. Dr. Christian Calliess ist seit dem Sommersemester 2008 Inhaber der Professur für öffentliches Recht und Europarecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Prof. Calliess forscht schwerpunktmäßig in den Bereichen Europa‑, Verfassungs- und Umweltrecht. Prof. Dr. Heidi Foth ist seit 1995 Direktorin des Instituts für Umwelttoxikologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Aufgabenfelder im SRU sind Gesundheit, Arzneimittel, Risiken, Chemikalienwirkung, Toxikologie und Ökotoxikologie. Prof. Dr. Manfred Niekisch ist seit März 2008 Direktor des Frankfurter Zoos und seit Juli 2010 zudem Professor für „Internationalen Naturschutz“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Die wissenschaftlichen Inhalte seiner Arbeit liegen insbesondere in Strategien und Instrumenten zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, speziell zum Schutz der Biodiversität. Prof. Dr. Miranda Schreurs ist seit 2007 Leiterin der Forschungsstelle für Umweltpolitik und Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft an der FU Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in den Bereichen der vergleichenden Analyse internationaler politischer Systeme, Umwelt- und Energiepolitik sowie der Rolle von Zivilgesellschaft, Regierungen und wirtschaftlichen Akteuren. [gekürzt] Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Christian Hey, Tel.: 030/263696 – 0. Quelle: Sachverständigenrat für Umweltfragen