Startschuss für den Biotechnologie-Businessplanwettbewerb Plan B
24.06.2016
Den Wandel von einer erdöl- hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft zu schaffen — dazu braucht es vieles, vor allem aber gute Ideen. Der Businessplanwettbewerb PlanB wendet sich an Existenzgründer, die diese Herausforderung als Chance für ihre Geschäftsidee sehen. “Bayern ist reich an Biomasse und an klugen Köpfen. Das sind beste Voraussetzungen für innovative Ideen, die zum Gelingen der Energiewende und zur Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Materialien beitragen. Bayern ist daher auch auf diesem Gebiet ein führender Innovationsstandort. Mit PlanB fördern wir Existenzgründer aus dem Bereich Biomasse und nachwachsende Rohstoffe. So eröffnen wir nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen neue Marktchancen”, betont Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer. Im Mittelpunkt von PlanB stehen die Nachwachsenden Rohstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette. “Von der Hofraffinerie, über den Händler für abbaubare Kaffeebecher bis zum enzymdesignenden Chemiker kann in diesem Wettbewerb jeder teilnehmen, der zeigt, wie wir uns vom Erdöl unabhängiger machen und Wertschöpfung in unserem Land schaffen”, sagt Andreas Löffert, Geschäftsführer des Wettbewerbsorganisators BioCampus Straubing GmbH. “PlanB bietet eine langfristige Unterstützung für Existenzgründer auch nach dem Wettbewerb. Wir wünschen uns Ideen, die den Rohstoffwandel und die Energiewende in den Städten und insbesondere auch im ländlichen Raum voranbringen können.” Diese Hoffnung scheint berechtigt, denn für viele Jungunternehmer bietet vor allem der ländliche Raum die entscheidende Nähe zu biobasierten Ressourcen und Platz für großtechnische, biobasierte Prozesse mit kurzen Zulieferungswegen. Jeder Businessplan ist Fahrplan und Visitenkarte für Gründer. Von der Idee bis hin zu Marketingstrategie und Finanzplanung — mit einem guten Businessplan überzeugt man Investoren und Geschäftspartner. PlanB begleitet die Teilnehmer auf dem Weg dorthin in zwei Phasen. Ab dem 12. Mai können online erste Ideenskizzen eingereicht werden. Alle Ideen erhalten ein fundiertes Feedback von Fachexperten. Die aussichtsreichsten Geschäftsideen gehen in die Coachingphase der 2. Stufe. Mit individuellen Beratungsangeboten und Wochenend-Intensivworkshops werden die Gründer auf ihrem Weg von der Idee zum tragfähigen Businessplan unterstützt. Dieser wird im Dezember eingereicht, bewertet und beim Finalisten-Pitch im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Januar 2017 prämiert — wer seine Idee dort besonders überzeugend präsentiert, kann die Siegerplatzierung noch positiv beeinflussen und sich den Publikumspreis sichern. Für die Preisträger gibt es Preise im Gesamtwert von 14.000 € sowie ein Jahr intensives Businesscoaching und Aufnahme in das PlanB-Netzwerk zu gewinnen. Da in vielen von PlanB adressierten Bereichen die Gründungszahlen noch relativ niedrig sind, beispielsweise in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch in der industriellen Biotechnologie und grünen Chemie, soll der Wettbewerb so zusätzlichen Innovationsanreiz bieten. Nicht jeder, der eine gute Idee hat, um nachwachsende Rohstoffe einzusetzen, möchte auch ein Unternehmen gründen. Damit diese Ideen nicht in einer Schublade verschwinden, sondern umgesetzt werden, bietet PlanB auch ein Ideenwettbewerb-Special an. “Mit ‘PlanB — 100 % Cellulosefasern neu gedacht’ werden kluge Köpfe gesucht, die neue Anwendungsideen für Spezialfasern aus dem Naturstoff Viskose haben”, sagt die Projektleiterin Claudia Kirchmair, “wer mit seiner Idee überzeugt, bekommt die Chance, gemeinsam mit dem Marktführer im Spezialfaserbereich die eigene Idee in einem gemeinsamen Projekt weiterzuentwickeln. PlanB eröffnet so die Möglichkeit, neben einem Businessplan- auch an einem Ideenwettbewerb teilzunehmen, je nachdem welche Karrierechance der Teilnehmer verfolgen möchte. Dass grüne Geschäftsideen aus den verschiedensten Bereichen kommen können, zeigte die erste Ausgabe von PlanB Anfang 2015. Sieger wurde das Biotechnologie-Startup CASCAT GmbH. Das Team aus jungen Wissenschaftlern arbeitet heute mit etablierten Chemieunternehmen an neuen Prozessrouten, die chemische und biologische Vorgänge kombinieren, um Bulk- und Feinchemikalien auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen, statt aus Öl herzustellen. Den zweiten Platz sicherte sich ein Junglandwirt aus Niederbayern, der eine Technologie und ein zugehöriges Vermarktungskonzept für die Nutzung von Reststoffen in Biogasanlagen, entwickelt hat. Ein Ingenieursteam aus dem Allgäu, das auf biobasierte Nahwärmekonzepte setzt, wurde dritter. Auch für die neue Runde erhoffen sich die Veranstalter wieder eine große Bandbreite an Ideen für neue, bayerische Unternehmen der Bioökonomie. Umfassende Details zum Wettbewerb, zur Teilnahme, dem Ablauf, den Preisen finden sich auf www.planb-wettbewerb.de Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (Pressemitteilung Nr. 108/16)