Laut Vorschlag bleibt die Quote zwar unverändert, es würde aber bedeuten, dass bis 2020 nur noch maximal fünf Prozent der CO2-Reduktion aus herkömmlichen Biokraftstoffen (Biokraftstoffe der 1. Generation) erzeugt werden dürfen. Die anderen fünf Prozent müssen durch Biokraftstoff der 2. Generation erfüllt werden, die aus Abfällen, agrarischen Reststoffen, Zellulose und Algen hergestellt werden. VERBIO produziert bereits seit 2010 weltweit die größten Mengen Biomethan, das aus agrarischen Reststoffen hergestellt und als Biokraftstoff mittlerweile an fast 100 Erdgastankstellen im gesamten Bundesgebiet angeboten wird. Damit unterstützt der Vorschlag der EU-Kommission die Unternehmensstrategie von VERBIO, bei der weiteren Steigerung des Biokraftstoffanteils im Verkehrsbereich nicht noch mehr Getreide und Pflanzenöl für die Produktion von Biokraftstoffen einzusetzen. VERBIO weist bereits seit Jahren darauf hin, dass größere Mengen Biodiesel und Bioethanol als die, die bereits heute zum Einsatz kommen, nur noch durch Importe befriedigt werden können, die zum Großteil, wie die jüngsten Skandale um importierten Biodiesel aus Indonesien und Argentinien gezeigt haben, den Europäischen Nachhaltigkeitsvorgaben nicht entsprechen und trotzdem von einigen Mineralölgesellschaften zur Erfüllung ihrer Biokraftstoffquoten eingesetzt wurden. VERBIO steht voll hinter dem Vorschlag der Europäischen Kommission, die erforderliche Treibhausgasminderung für alle Biokraftstoffe von gegenwärtig 35 Prozent auf mindestens 50 bzw. 60 Prozent aus neuen Produktionsanlagen zu erhöhen und honoriert damit die Anstrengungen innovativer deutscher Biokraftstoffproduzenten. Dies fördert die Biokraftstoffe, die nachhaltig und daher mit einer besseren CO2-Reduktionsbilanz ausgestattet sind. Der vorliegende Entwurf der Kommission entspricht in vollem Umfang den Forderungen von VERBIO für eine verantwortungsvolle und verlässliche Weiterentwicklung der Europäischen Biokraftstoffstrategie und stellt gleichzeitig die bisherigen Biokraftstoffe Biodiesel und Bioethanol mit ihrem gegenwärtigen Marktanteil nicht in Frage. VERBIO produziert heute schon Biokraftstoffe, die eine Treibhausgasminderung von 60 bis 90 Prozent aufweisen. Die Kommission schafft mit ihrem Vorschlag die längst überfällige Verpflichtung, dass Biokraftstoffe der 2. Generation, die nicht aus Nahrungsmitteln hergestellt werden und hohe CO2-Einsparungen generieren, zukünftig in den Markt gebracht werden müssen. Tatsache ist, dass Biokraftstoff der 2. Generation aus nicht Nahrungsmittelrohstoffen bereits verfügbar ist, aber aufgrund falscher gesetzlicher Vorgaben nicht im Markt nachgefragt wird, da die Verwendung von herkömmlichem Biodiesel und Bioethanol einfacher ist. Der Vorschlag der Kommission stärkt außerdem die nachhaltige Europäische Landwirtschaft bei der Erfüllung der CO2-Einsparziele im Transportbereich, da große Mengen nicht genutzter agrarischer Reststoffe wie Getreidestroh, Maisstroh und Mist nur in lokalen Wertschöpfungsketten bereitgestellt werden können und es nur so zu hohen CO2-Einspareffekten kommen wird. Es bleibt zu wünschen, dass die EU-Kommission ihren Vorschlag zügig verabschiedet und die Bundesregierung die Vorgaben aus Brüssel zeitnah in nationales Recht umsetzt, damit die Reduzierung der CO2-Emissionen im Transportbereich schneller, effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger umgesetzt werden können. Quelle: VERBIO Vereinigte BioEnergie AG