Rückblick
Workshop: Biogene Inhaltsstoffe für eine Grüne Wirtschaft
02.07.2012
Von 2. bis 3. Juli fand unter Federführung des Projektträgers Jülich (PtJ) am Templiner See in Potsdam der Workshop “Maßgeschneiderte biogene Inhaltsstoffe für eine biobasierte Wirtschaft” statt. Die BioM WB hat sich mit Vorträgen und Diskussionen aktiv beteiligt.
- Wie kann eine chancenreiche und zukunftsträchtige biobasierte Chemieindustrie erreicht werden?
- Welches innovative Produktspektrum lässt sich durch maßgeschneiderte biogene Inhaltsstoffe erzielen?
- Wie kann eine marktnahe Entwicklung solcher innovativer, biobasierter Inhaltsstoffe unterstützt werden?
Der Workshop
In seiner Begrüßung stellte der Leiter des Referats Bioökonomie des BMBF, Dr. Henk van Liempt, die politischen Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation in Deutschland den rund 70 ausgewählten Teilnehmern des Workshops vor. Im Anschluss dazu lieferten mehrere Impuls- und Kurzvorträge mit Themen aus der Weißen/Industriellen, Grünen, Roten und „Gelben“ Biotechnologie die Diskussionsbasis für den „Marktplatz der Ideen“. Darunter fand sich auch ein Kurzvortrag von Dr. Wilfried Peters, BioM WB GmbH (jetzt IBB Netzwerk GmbH), zu den Vorteilen von Kompetenznetzwerken, welche z. B. Kontakte zu potentiellen Kooperationspartnern bieten können, fachspezifische Informationen aufarbeiten und verbreiten und potenzielle Antragsteller bei ihren Projektanträgen unterstützen können. Außerdem waren die beiden Netzwerkmitglieder, das Fraunhofer IVV mit einem Vortrag von Dr. Thomas Herfellner und das Fachgebiet für Industrielle Biokatalyse der TU München mit einem Vortrag von Prof. Thomas Brück vertreten. Dieser differenzierte Einblick in unterschiedliche Forschungsgebiete und angrenzende Bereiche lieferte den Teilnehmern den Rahmen für die anschließend stattfindenden Ideensammlungen an den vier „Marktplätzen“. Die Marktplätze hatten die Themen: „Innovationen“, „Entwicklungschancen“, „Wertschöpfungskette“ und „Nachwuchs“. Die in intensiven Diskussionen erarbeiteten Ideen und Beiträge wurden von den Moderatoren der einzelnen Marktplätze gebündelt und in einer abschließenden Zusammenfassung allen Teilnehmern vorgestellt. Nach dem Abendvortrag „Bioökonomie und Gesellschaft“ von Dr. Joachim Boldt, Universität Freiburg, – einer ethischen Betrachtung der Synthetischen Biologie – klang der erste Tag mit anregenden Zweier- und Dreiergesprächen erst nach Mitternacht aus.Einige Grundgedanken, Fragen und Anregungen, die sich in den Gesprächen immer wieder fanden waren:
- Wie kann der Kontakt zwischen Industrie und vorhandener akademischer Forschung verbessert werden? Zum Teil fehlt es an einer breit angelegten Informationsweiterleitung. An dieser Stelle könnten damit beauftragte Netzwerkorganisationen vorhandene Potenziale besser sichtbar machen und aufbereitete Informationen zur Verfügung stellen.
- Es sollte einerseits eine bessere Vernetzung zwischen den verschiedenen Biotechnologien (Weiß, Rot, Grün, Gelb usw.) selbst geben, andererseits aber auch mit den verschiedenen Branchen wie z. B. Ökonomie, Ingenieurswesen, insbesondere Verfahrenstechnik usw.
- Um neue biotechnologische Methoden oder Produkte nah am Markt zu fördern, muss zwangsläufig zunächst auf die Bedürfnisse des Marktes eingegangen werden. Doch wie verhält es sich mit komplett neuen, noch nicht bekannten Verfahren und Produkten, für die es unter Umständen keine Nachfrage aufgrund von Nicht-Wissen gibt? Wie kann diesen Innovationen Raum gegeben werden?