aerogel-it und Fibenol kooperieren bei nachhaltiger Superisolierung
Die Gründer des Osnabrücker Startups aerogel-it haben eine ursprünglich vom Chemiekonzern BASF entwickelte Technologie weitergeführt. Zusammen mit der Kooperationspartnerin Prof. Dr. Irina Smirnova von der Technischen Universität Hamburg-Harburg sowie weiteren Partnern entwickelt das junge Unternehmen den Dämmstoff weiter. Es soll eine neue Generation kosteneffizienter und intelligenter Aerogel-Produktionstechnologie entstehen. Mit dem hocheffizienten und zudem aus biologischen Materialien bestehenden Aerogol-Dämmstoff möchte das Start-up aus Osnabrück zur Dekarbonisierung und Energieeffizienz im Gebäudesektor beitragen. Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Die Zusammenarbeit mit Fibenol hat es aerogel-it nun ermöglicht, ein Bioaerogel zu entwickeln, das auf einer neuen Generation von Lignin basiert, das von Fibenol direkt aus Biomasse hergestellt wird. Wie die etablierten Silica-Aerogel-Produkte bietet Lignin-Bioaerogel Superisolationseigenschaften und reduziert die Wärmeübertragung innerhalb der winzigen, nanometergroßen Poren im Vergleich zu herkömmlichen Isolationsmaterialien. Lignin-Bioaerogel hat eine deutlich geringere CO2-Belastung von bis zu 95 % und ist gleichzeitig zu 100 % biobasiert. aerogel-it hat Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen unternommen, um die Nachhaltigkeit seiner Produkte durch die Verwendung von Rohstoffen aus lokalen natürlichen und Non-Food-Quellen sicherzustellen.
Die Zusammenarbeit von aerogel-it und Fibenol ist ein gutes Beispiel für andere Unternehmen, die Biomaterialien in ihrer Wertschöpfungskette einsetzen wollen. Auch wenn sich die Zusammenarbeit noch im Anfangsstadium befindet und weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erforderlich sind, ist dies ein großer Fortschritt für die Branche. Die Verwendung dieser Biomaterialien kann zu nachhaltigeren Produkten mit verbesserten Wärmedämmeigenschaften und geringerer CO2-Belastung führen. Unternehmen sollten sich bemühen, so viel Biomaterial wie möglich zu verwenden, ohne dabei Kompromisse bei der Produktqualität und Nachhaltigkeit einzugehen. Durch den Einsatz dieser Biomaterialien in ihrer Wertschöpfungskette können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck verringern und einen positiven Beitrag zur grünen Revolution leisten.
Aerogel-it sieht für seinen neuen Superdämmstoff noch weitere Einsatzmöglichkeiten als zur Gebäudedämmung: Auch in Kühlgeräten und Funktionskleidung kann der Bio-Superdämmstoff aus Osnabrück nach Frickes Worten künftig eingesetzt werden. Je nach Anwendung könne das Startup dafür Pulver, Granulat oder Platten herstellen. Mit der DBU-Förderung möchte das fünfköpfige Team die Forschung voranbringen und Prototypen testen. „Wir wollen uns als weltweit erstes Bio-Aerogel-Unternehmen am Markt etablieren und so schnell wie möglich unsere Kundinnen und Kunden bedienen“, sagt Dr. Marc Fricke, Geschäftsführer und Mitgründer von aerogel-it. Im nächsten Jahr soll zudem eine eigene Produktionsanlage in Wallenhorst im Landkreis Osnabrück in Betrieb gehen. Dafür sucht aerogel-it aktuell Investoren.