FONA — r² — Innovative Technologien für Ressourceneffizienz — Rohstoffintensive Produktionsprozesse
Fristen
- Daten des Inkrafttretens
- 01.12.2007
- Ende der Laufzeit
- 30.04.2008
- Einreichungsfrist(en)
-
- Förderinstitution
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Beschreibung
Deutschland hat seine Rohstoffproduktivität bereits beträchtlich steigern können und nutzt Ressourcen effizienter als viele andere Industrieländer. Verglichen mit 1991 werden heute ein Viertel weniger Rohstoffe je Einheit Bruttoinlandsprodukt eingesetzt. Die Fördermaßnahme trägt zur Erreichung des in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie verankerten Ziels bei, die Rohstoffproduktivität bis zum Jahr 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln.
Hinsichtlich Effizienzsteigerung kann in den rohstoffintensiven Wirtschaftsbereichen eine große Hebelwirkung erreicht werden. Deshalb zielt die Fördermaßnahme auf rohstoffnahe Industrien mit hohem Primärmaterialeinsatz, etwa die Verarbeitung von mineralischen Rohstoffen (u. a. Metalle) oder die Herstellung von chemischen Grundstoffen. Im Fokus stehen Produktionsbereiche wie die Herstellung bzw. Verarbeitung von Eisen, Stahl, Nichteisenmetallen, Glas, Papier und Keramik sowie die Chemie‑, Baustoff und Textilindustrie. Sie stehen am Beginn von weit verzweigten Wertschöpfungsketten und hier erzielte Effekte wirken sich auf alle anschließenden Produktionsverfahren und Produkte aus.
Ziel der Fördermaßnahme ist, neue Erkenntnisse und Technologien bereitzustellen, die wirksam in die Praxis überführt werden können. Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) kommt als Anbieter von unternehmensnahen Produkten und Dienstleistungen und damit als speziellen Know-how-Trägern eine besondere Rolle zu. Hinsichtlich der Ergebnisverwertung wird von den geförderten Projekten erwartet, dass im Zuge der Verwertung praxisreife Lösungen anvisiert bzw. Wege für eine Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse in Produkte und Dienstleistungen aufgezeigt werden.
Gegenstand der Förderung
Es werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gefördert, die dem dargestellten Zuwendungszweck entsprechen:
- Es sollen innovative Effizienztechnologien, einschließlich Verfahren/Produkte, für rohstoffintensive Wirtschaftsbereiche entwickelt und erprobt werden.
- Die Forschungsvorhaben sollten möglichst technikübergreifende Lösungen für größere Bereiche einer oder auch mehrerer Prozessketten bereitstellen.
- Die ökologischen und ökonomischen Effekte der anvisierten Lösungen sind auch in den nachgelagerten Bereichen zu betrachten.
- Technikanwendungen sollen auch im sozioökonomischen Kontext gesehen werden, einschließlich z. B. wissensbasierter Dienstleistungen, die mit den neuen Technologien in Verbindung stehen.
- Die Projektverbünde sollen die Effizienzeffekte, die aufgrund ihrer Forschungsergebnisse erzielbar sind, quantifizieren (z. B. Ressourcen- und Primärenergieverbrauch, Treibhausminderungspotenzial, Kosten für Roh‑, Hilfs‑, Betriebsstoffe und Energie).
- Mit Blick auf die Umsetzung der Forschungsergebnisse sind Anwender und Zulieferer in die Forschungsprojekte einzubeziehen, ggf. weitere Akteure auch aus dem nicht technisch-wissenschaftlichen Bereich.
- In Abgrenzung mit anderen BMBF-Fördermaßnahmen werden Arbeiten zu spezifischen Werkstoffentwicklungen, die über die reine Grundstoffherstellung oder den Einsatz bestehender Werkstoffsysteme hinausgehen, nicht einbezogen.
Diese Förderrichtlinie steht in Verbindung mit dem europäischen ERA-Net SUSPRISE.
Umsetzungsorientierte Verbundprojekte von Industrie und Wissenschaft: Schwerpunkt der Förderung sind Verbundprojekte von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die auf eine Umsetzung ihrer Ergebnisse ausgerichtet sind und daher einen substanziellen Beitrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz in rohstoffintensiven Produktionsbereichen erwarten lassen.
Austausch von hoch qualifiziertem Personal: Für KMU kann der Austausch von hoch qualifiziertem Personal gefördert werden, um im Bedarfsfall den KMU einen schnelleren Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen. Antragsberechtigt sind ausschließlich KMU.
Kompetenznetze, Aufbau von Innovationsallianzen, Integration und Transfer: Im Rahmen dieser Förderrichtlinie können Netzwerkbildungen von Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen gefördert werden, mit dem Ziel, eine möglichst branchenübergreifende Vernetzung für Informationsaustausch und Transfer zu unterstützen. Insbesondere können auch Wirtschaftsnetzwerke initiiert werden, die dem Aufbau von strategischen Partnerschaften und von Innovationsallianzen dienen. Die daraus entstehenden Innovationsallianzen sollen gemeinsam die Weiterentwicklung und Umsetzung von Erfolg versprechenden Technologieansätzen zur Steigerung der Ressourceneffizienz betreiben.
Zuwendungsempfänger
Antragsberechtigt sind in Deutschland produzierende Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere KMU, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
Verfahren
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.