Die US-Nachfrage nach Biokunststoffen wird bis 2016 kräftig wachsen – von 100.000 Tonnen in 2011 auf 250.000 Tonnen mit einem geschätzt Wert von fast 700 Mio. USD. Derzeit repräsentieren Biokunststoffe nur eine kleine Nische innerhalb der gesamten Kunststoffindustrie, doch ist die Industrie in einem frühen Stadium der Entwicklung und kann in naher Zukunft deutliche Markanteile gewinnen. In Zukunft werden laut Studie technische Innovationen die Eigenschaften von Biokunststoffen verbessern und eine Erhöhung der Produktionskapazitäten deren Verfügbarkeit steigern und damit die Preise senken. Somit werden Biokunststoffe zunehmend wettbewerbsfähig gegenüber konventionellen Polymeren. Darüber hinaus profitieren viele bio-basierte Polymere von ihrer im Vergleich zu den Erdöl-basierten Pendants relativen Preisstabilität. Darüber hinaus wird der Wunsch nach Unabhängigkeit von importiertem Öl größer, was den Ausbau bio-basierter Polymere fördert. Zudem bemühen sich die US-Hersteller um Nachhaltigkeit ihrer Produkte zur Verbesserung des Corporate Image bei umweltbewussten Verbrauchern.
Nicht abbaubare Biokunststoffe gewinnen Marktanteile
Obwohl biologisch abbaubare Materialien im Jahr 2011 noch das größte Markvolumen bei Biokunststoffen ausmachten, werden nicht biologisch abbaubare dramatisch an Marktanteilen zulegen. Bis zum Jahr 2021 werden diese bio-basierten Polymere, die beständig sind, zwei Fünftel der gesamten Nachfrage bei Biokunststoffen repräsentieren. Dieses Wachstum wird angetrieben durch eine großvolumige Produktion von bio-basiertem Polyethylen sowie die breite Vermarktung von bio-basiertem Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylen und Polyvinylchlorid. Da solche bio-basierten Polymere chemisch identisch mit ihren erdölbasierten Pendants sind, ist mit einer sehr hohen Marktakzeptanz zu rechnen. Insbesondere PET wird laut der Studie auf längere Sicht ein erhebliches Wachstumspotenzial bieten, insbesondere bei großen Abnehmern. Vor allem große Unternehmen der Getränkeindustrie investieren bereits heute stark in die Entwicklung dieses Materials.
PLA bleibt der am häufigsten verwendete Biokunststoff
Die Nachfrage nach biologisch abbaubaren Kunststoffen wird derzeit beeinträchtigt durch die Tatsache, dass diese sich auf Deponien eben nicht zersetzten und dass sie etablierte Recyclingsysteme verunreinigen. Dennoch rechnet die Marktstudie für den Prognosezeitraum bei Polymilchsäure (PLA) damit, dass es das am häufigsten verwendete Polymer im Markt für Biokunststoffe bleibt. Hintergrund sei ein Ausbau von Kompostieranlagen, die diesen Werkstoff zersetzten können. Zudem werde PLA mit anderen Polymeren und Additiven gemischt, um herkömmliche Werkstoffe in ihren Eigenschaften zu verbessern.
Bio-basiertes Polyethylen bietet die besten Chancen
Für bio-basiertes Polyethylen, das in den USA erstmals im Jahr 2010 auf den Markt kam, erwartet die Studie bis 2016 die größten Zugewinne. Hier werden außergewöhnliche Wachstumsraten vorhergesagt, wenn auch von einer kleinen Basis ausgehend. Die Produktionskapazitäten sollen rapide steigen, was die Preise derart reduziert, dass bio-basiertes Polyethylen erfolgreich im Wettbewerb mit seinem erdölbasierten Gegenstück bestehen kann. Zumal bio-basiertes Polyethylen mit dem konventionellen chemisch identisch ist und somit als direkter Ersatz dienen kann. Schwierig bleibt es für das Bio-PE lediglich den preissensiblen B‑to-B-Märkten, da auch im Jahr 2016 das Erdöl-PE immer noch günstiger sein wird. Quelle: K‑Zeitung online