Nach mehr als achtjähriger Arbeit stellt das Team der im Technologiepark der Wirtschafts‑, Wissenschafts- und Medienstadt (WISTA) Berlin Adlershof angesiedelten ANiMOX GmbH ein ausgereiftes energiearmes und abfallfreies Verfahren vor, das die Grundbestandteile von proteinhaltigen Nebenprodukten aus der Nahrungsgüterproduktion für eine stoffliche Nutzung von hoher Wertschöpfung aufbereitet. Die in dem geschlossenen hydrothermalen Prozess entstehenden wasserlöslichen Proteinhydrolysate sind von den anderen Bestandteilen (Fett, Mineralik) der Ausgangsmatrix leicht abtrennbar. Der Prozess ist energetisch effizient, weil ein Teil der Prozessenergie aus Produktionsrückständen gewonnen wird, und abfallfrei. Die phosphatreiche Asche ist ein gefragter Industrierohstoff und ein essentielles Düngemittel.
Die Proteinhydrolysate (Gemische von Peptiden und Aminosräuren) mit verfahrensseitig eingestellten definierten Molekülgrößen eignen sich beispielsweise als Fänger kanzerogenen Formaldehyds in Bindemitteln, Stablisator in Feuerlöschschäumen oder hydrophile Komponente in Industrietensiden. Sie lassen sich zu Mulchfolien, Formkörpern oder Proteinfäden vernetzen und sind bei der Kultivierung von Mikroorganismen preiswerte Fermentationssubstrate (Stickstoffquellen) — in ihren Eigenschaften marktgängigen Peptonen vergleichbar.